Dienstag, 23. April 2019

Wiederkehrende Antagonisten der IT

Von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning 

Periodensystem der KI erklärt Künstliche Intelligenz und umfasst derzeit 28 Elemente.
 Das Periodensystem der KI besteht aus 28 Elementen, nur die wenigsten davon sind allgemein bekannt  (© Bitkom / screenshot von https://periodensystem-ki.de/)



Wenn sich Materie verdichtet


Das Thema Künstliche Intelligenz gehört zweifelsohne derzeit zu den großen Hypes in der Informationstechnologie. Dabei kennen die meisten Normalsterblichen nur einen ganz kleinen Teil im Forschungsumfeld der Artificial Intelligence, angefangen beim "Autovervollständigen" einer Suchabfrage, oder aber wenn das Navi schon nach wenigen Minuten zu wissen glaubt, wohin man aktuell gerade fahren möchte.

Und natürlich gibt es auch die eher ungeliebten Sprachroboter, Bots, die jeder kennt, der einmal in einer Warteschleife am Telefon den Buchbinder Wanninger mitgespielt hat. Eine Alexa, Siri oder Cortana dagegen führt uns eher seltener in die Irre - Voraussetzung: sie bekommt klare Anweisungen. Bei den letzt genannten bleibt aber leider auch die Schönheit der Sprache oft auf der Strecke. Klingt meist eher wie beim Bund, klare Anweisungen, Befehle sind gefragt.

Der Digitalverband Bitkom hat sich anlässlich seines Big-Data.AI Summits in Berlin etwas detaillierter mit der Materie KI auseinandergesetzt und mit der Website periodensystem-ki.de ein schönes Projekt ins Leben gerufen.


Beim Thema KI geht es um nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens: von den kleinen Helferlein wie Alexa, Navi & Co. die uns die Konversation erleichtern, über Industrie 4.0 und intelligenter Automatisierung von Prozessen, im Energie-, Finance- und Healthcare-Umfeld bis hin zum autonomen Fahren. Wenn man sich all die digitalen Assistenten eines modernen Fahrzeugs mal durch den Kopf gehen lässt, dann lässt sich ungefähr erahnen wohin die Reise gehen wird.

Der Bitkom gliedert die 28 identifizierten Elemente des Periodensystems der KI in drei Gruppen: Assess, Infer und Respond - also Beurteilen, Schlussfolgern, Antworten. All das sind aber eigentlich Merkmale, die uns denkenden Wesen bislang vorbehalten waren.

Wer rastet, der rostet


Was passiert, wenn uns künftig Maschinen das Denken abnehmen, dazu gibt es ja jede Menge Science Fiction-Blockbuster, die möglichen Gefahren - klar überspitzt und ins Extreme getrieben - sind uns also bekannt. Aber was geschieht eigentlich mit uns Menschen, wenn wir uns in Zukunft immer mehr auf die maschinelle Intelligenz verlassen?

+++ Satire

Von Fehlentscheidungen der Borgs (in Bayern bekannt als "Mir san's die Borg. Widerstand koennt's grod vergess'n!"; Quellen: hier [alle Dialekte!] oder schon auch mal da), oder auch mal ganz abgesehen davon.


Satire Ende +++

Es ist wie beim Auto oder einem alten Fahrrad: je weniger wir es benutzen, desto mehr wird es rosten und langfristig verkommen. Bei uns Menschen ist es eher die Gefahr, dass unsere eigene, langwierig erlernte Intelligenz immer mehr verkümmert. Warum? Weil sie immer weniger zum Einsatz kommt. Eine einmal gelernte Sprache gerät auch immer mehr in den eiskalten Archivierungsbereich unseres Gehirns, wenn wir sie nicht immer wieder trainieren und regelmäßig einsetzen. Irgendwo, in den Tiefen unseres noch immer unerschlossenen Gehirns liegen die Informationen zwar, aber die Zuordnungen gehen verloren, wenn sie nicht ständig auf Trab gehalten werden.

Seht Euch einfach mal die Kurzbeschreibungen der KI-Elemente des Periodensystems vom Bitkom an und versucht das auf unser tägliches Denken zu übertragen, dann so hoffe und glaube ich, wird jeder verstehen was ich meine.

Als gealterter Nerd möchte ich die aktuelle Entwicklung natürlich nicht verteufeln, sondern sehe den neuen Technologien immer mit Spannung entgegen. Was mich aber etwas bedenklich stimmt ist der rasante Fortschritt, im Prinzip der gesamten digitalen Transformation. Es geht mir alles ein wenig zu schnell, aber vielleicht hängt das auch mit meinem Alter und den ergrauten Zellen zusammen.

Wie immer freue ich mich über jeden inter-netten Kommentar zum Thema 😇.