Montag, 25. März 2019

Die unbekannten Weiten des Darknet - droht ein Verbot?

Hat das Darknet, so wie wir es (nicht) kennen, eine Zukunft? Gesetzesinitiativen sagen ganz klar: Nein!

Das Darknet, oft verteufelt, wird für kriminelle Machenschaften meist
nur instrumentalisiert (© gemeinfrei - TheDigitalArtist / pixabay)

Das Darknet: jeder kennt es vom Namen her, aber die wenigsten dürften schon einmal eine direkte Bekanntschaft gemacht haben mit diesen dunklen Gefilden des World Wide Web. Warum das so ist, liegt auf der Hand: "Otto-Normal-Surfer" kommt mit dem regulären Internet ganz gut klar, außerdem braucht es schon etwas technischem Know-how, um in diesen total unreglementierten Bereich des Webs vorzudringen. Hat das Darknet überhaupt eine Daseins-Berechtigung, vor allem vor dem Hintergrund der kriminellen Machenschaften, die offenbar untrennbar mit diesem Begriff verbunden sind? Ich spreche von Waffen, Drogen, Gewalt, (Kinder-)Pornographie, all das wird zwangsläufig immer wieder mit dem Darknet assoziiert.

Die Mär vom Schaf


Klar ist, Kriminelle suchen sich immer die dunklen Ecken für ihre Geschäfte, Mann, Frau oder Divers möchte ja auch nicht erwischt werden. Und hier liegt die Krux begraben: das Darknet bedient sich ausgeklügelter Mechanismen, die eine Nachverfolgung nahezu unmöglich machen, oder zumindest extrem erschweren. Das ist unseren Ordnungshütern natürlich ein Dorn im Auge, Big Brother Staat möchte schließlich immer und überall Bescheid wissen, was seine Schäfchen grad so treiben.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Regulierungsbehörden, im aktuellen Fall der Bundesrat, nun einen Gesetzentwurf gegen sogenannte "Darknet-Märkte" auf den Weg gebracht haben. Doch ist das der richtige Weg, alles was man nicht kennt und nicht beherrschen oder kontrollieren kann, einfach mal verbieten? Wie seht Ihr das? Dazu habe ich eine kleine Umfrage formuliert und würde mich über eine rege Beteiligung auch sehr freuen.


Nachfolgend ein Test von zwei verschiedenen Umfragen-Tools, den man nur im Live-Modus durchführen kann. Die Umfrageergebnisse werden in Kürze vor mir bereitgestellt! Eure Meinung interessiert mich: welches Design gefällt Euch besser (Survio oder POWr)?

Feedback bitte unten im Kommentar hinterlassen. Der Punkt ist nämlich der: ich möchte, dass nach erfolgter Eingabe der Meinung die bisherigen Umfrageergebnisse direkt angezeigt werden. Dies scheint, zumindest beim zweiten Umfragetool, POWr, aber nur in der kostenpflichtigen Version möglich zu sein. Und wie isses bei Survio? Das lässt sich leider nur im Live-Modus feststellen ... 😉






Die zwei Seiten der Medaille


Auch die Aktivisten von Anonymous bedienen
sich mitunter des Darknets, um sich auszutauschen
und Aktionen zu koordinieren
(© gemeinfrei - typegraphyimages / pixabay).
Wie immer, gibt es auch bei der aktuellen Darknet-Diskussion zwei Seiten der Medaille: Klar ist, anonym getarnte Nischen, um sich kriminellen Machenschaften hinzugeben - ganz gleich ob die für Waffen, Drogen oder eben der Kinderpornographie missbräuchlich genutzt werden, braucht wirklich niemand. Aber es gibt nunmal in der heutigen Zeit auch Personen, die sich nicht nur einen besonderen Schutzstatus verdient haben, sondern ein solcher existentiell wichtig und notwendig ist. Man denke an Whistleblower (Snowden und die NSA-Affäre; Panama Papers etc.), die - zugegebenermaßen am Rande der Illegalität - über Missstände aufklären wollen. Diese Vertreter braucht eine Gesellschaft schon auch. Die Vergangenheit hat nicht nur einmal gezeigt, dass derartige Zuflüsterer aus dem anonymen Raum extrem wichtig sind, um der breiten Masse die Augen zu öffnen. Und oft reicht ein Bekanntwerden einer solchen Affäre schon aus, um totalitären Regimen zumindest etwas Einhalt zu gebieten. Grenzen aufweisen, Missstände aufdecken, Schlimmeres verhindern - auch mit solchen Assoziationen lassen sich rechtsfreie Räume wie das Darknet verbinden.

„We are Anonymous.
We are Legion. 
We do not forgive.
We do not forget.
Expect us."
(real: We are Legion, and shit, we are forgetful. You don´t have to expect anything!)

Die Geschichte von Anonymous bis hin zu Wikileaks


Ein Video, von ZDFinfo auf Youtube gefunden, wurde leider mittlerweile gelöscht. Aber sucht einfach selber: durch Eingabe von Wikileaks und/oder Anonymous werdet Ihr sicher fündig.